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Adelsdorf im Lauf der Zeit

(Quelle: Chronik „Adelsdorf im Aischgrund und die angeschlossenen Ortschaften“, von Dr. Michael E. Graf v. Matuschka, erhältlich im Buchhandel Schmidt zum Preis von 30,00 €, sowie interne Aufzeichnungen der Gemeinde Adelsdorf)

Für frühmittelalterliche Besiedlung unserer Gegend spricht der „Adelsdorfer Silberschatz” aus dem 8./9.Jahrhundert, der im Jahr 1896 in Aischnähe gefunden wurde und jetzt im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu besichtigen ist

Erstmals urkundlich erwähnt – das historische Datum der Erstnennung- ist Adelsdorf im Jahr 1121 n.Chr. (Bamberger Festkalendarien: Schenkung des Dompropstes Egilbert). Der Ortsname lässt darauf schließen, dass die Ansiedlungen im hiesigen Gebiet unter der Führung eines Otloh erfolgte (1121: Otlohesdorf, 1369: Otelsdorf, 1460 Adelsdorff). Die Herren von Otlohesdorf bauten durch Rodung, Burgenbau und kluge Erwerbspolitik im Aisch- und Ebrachgrund ein stattliches Herrschaftsgebiet auf und nannten sich seit 1219 nach der von ihnen erbauten Burg Schlüsselberg bei Ebermannstadt. 1347 fiel der letzte Schlüsselberger auf seiner Burg Neideck. Ein häufiger Besitzwechsel kennzeichnet im folgenden Jahrhundert die Geschichte. Nachdem die Herren v. Wiesenthau, v. Künsberg, v. Stiebar und die Schönborns Adelsdorf kurzfristig in Besitz hatten, erwarben es 1696 die Familie von Bibra, in deren Hände es über die Jahrhunderte blieb.

Mit dem Verfall der alten Reichsverfassung verlor die Reichsritterschaft ihre Unabhängigkeit. Am 17.02.1804 erkannte Wilhelm Ernst Freiherr von Bibra die volle Landeshoheit der kurpfalzbayerischen Regierung an. Die Ritterkantone wurden am 20. Januar 1806 aufgelöst.

Im Jahr 1818 wurde vom Königreich Bayern eine Verordnung erlassen, die die Verfassung und Verwaltung der Gemeinden neu regelt. Zur Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten wurde das Organ des Gemeindeausschusses gebildet, das aus einem Gemeindevorsteher (dem ehemaligen Bürgermeister), einem Gemeindepfleger, einem Stiftungspfleger und 3-5 Gemeindebevollmächtigten bestand. Die Wahlen hierfür fanden stets im September statt.

Foto: Georg Kießling

Frauen waren von der Wahl ausgeschlossen. Das aktive und passive Frauenwahlrecht war erst im Revolutionsjahr 1918 errungen worden. In der Gemeinde Adelsdorf dauerte es aber bis zur Gemeinderatswahl 1984, bis die ersten Gemeinderätinnen gewählt wurden (Frau Hildegard Achtziger und Frau Monika Trapp).

Mit Erlass der neuen Gemeindeordnung 1869 wurde der Gemeindeausschuss neu gebildet und das Amt des Bürgermeisters wieder eingeführt. Der Gemeindeausschuss wurde ab 1920 vom Gemeinderat abgelöst, der alle 5 Jahre gewählt wurde.

Zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Bürgermeister von der Aufsichtsbehörde ernannt. Dieser berief seine Gemeinderäte. Nach Ende des Krieges wurde von der Militärregierung Herr Johann Nagengast, der bereits von 1925 bis 1933 als Bürgermeister tätig war, wieder als Bürgermeister eingesetzt, bevor im Jahr 1946 wieder freie Wahlen zur Wahl eines Gemeinderates führte, der aus seiner Mitte den Bürgermeister wählte.

Foto: Georg Kießling

Von 1948 bis 1996 prägten dann die Amtszeiten der Bürgermeister Alfons Trapp (1948-1978) und Ewald Münch (1978-1996) die Entwicklung der Gemeinde Adelsdorf vom Bauerndorf zum Gewerbestandort Adelsdorf.

Bürgermeister Alfons Trapp begann seine Amtszeit in einer Zeit, in der die Währungsreform zu einer wirkungsvollen Veränderung der gesamten Bundesrepublik führte. Bei den Bemühungen um eine beschleunigte Eingliederung der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen brachte der damalige Bürgermeister in den 50er Jahren den Wohnungsbau voran und schuf die hierfür erforderliche Infrastruktur (u.a. Wasserversorgung, Anlagen der Abwasserreinigung, Straßenbau).

Eine Besonderheit dabei war, dass der bisherige Bach vor dem Schulgelände in Richtung Wiesengrund umgeleitet und ab dem bewohnten Abschnitt durch den Ort zu einem Kanal mit entsprechendem Rohrdurchmesser umgebaut wurde. Zur Erinnerung sind die Straßennamen „Obere und Untere Bachgasse” geblieben.

Hauptaufgabe des damaligen Gemeinderats war es, eine kontinuierliche Ansiedlung umweltfreundlicher Gewerbebetriebe zu erreichen, um dadurch die geringe Wirtschaftskraft zu steigern und damit die Voraussetzung zur Entwicklung einer aufstrebenden Gemeinde zu schaffen.

Dabei gelang in den 60er Jahren eine effektive Weichenstellung mit der Ansiedlung namhafter Firmen wie z.B. der Fa. Dr. C. Soldan GmbH, die dann im Jahr 2014 auch den Hauptsitz von Nürnberg nach Adelsdorf verlegt hat, der Fa. Messner und der Fa. ALDI GmbH & Co.KG, die dem Standort Adelsdorf auch nach Vergrößerung ihres Zentrallagers treu geblieben ist.

Mit der Integration der Neubürger in die Gemeinde wurde auch die Schülerzahl immer höher und daher wurde in den Jahren 1963 bis 1965 eine neue Schule inkl Schulsportplatz und Turnhalle errichtet, die bereits 1970/71 einen Erweiterungsbau erhielt. Die alte Schule in der Ortsmitte wurde zum Rathaus umgestaltet.

Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich die Gemeinden Aisch, Neuhaus und Weppersdorf bis zum Jahr 1972 zur Großgemeinde Adelsdorf zusammen. Dies stellte die Gemeinde vor neuen Aufgaben wie den Bau eines Feuerwehrzentrums, die Errichtung des Bauhofs sowie den Bau einer neuen Kläranlage
und die Errichtung bzw. Erneuerung der Wasser- und Abwasser-Infrastruktur vor allem in den neuen Ortsteilen.

Aischgrundhalle Adelsdorf
Foto: Gemeinde Adelsdorf

In die Amtszeit von Bürgermeister Ewald Münch fielen dann der Um- und Erweiterungsbau der Volksschule Adelsdorf, der Neubau des 4-gruppigen Kindergartens „Regenbogen“, die Errichtung neuer Gerätehäuser für die Freiwilligen Feuerwehren Aisch und Neuhaus sowie der Neubau der „Aischgrundhalle“, einem sog. Mehrzweckgebäude mit Dreifachturnhalle.

Die Basisversorgung wurde durch Mehrung von Arztpraxen, Kindergärten, Einkaufsläden sowie dem Ausbau der Wasserversorgung und Kläranlagen verbessert. Der Bau der Bundesstraßenumgehung brachte die dringend erforderliche Verkehrsberuhigung des Ortskerns von Adelsdorf. Durch gleichlaufende Ausweisung von Bauland für Bürger sowie für Gewerbe und Industrie konnte die Einwohnerzahl in dieser Zeit auf 7000 gesteigert und eine wirkungsvolle Hebung der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht werden.

Der Kauf des Schlosses durch die Gemeinde nach dem Tod des Freiherrn Dr. Helmut von Bibra hat der Gemeinde neue Möglichkeiten im Zentrum gebracht.

Auf Ewald Münch folgte 1996 Armin Goß als 1. Bürgermeister. In seiner 12-jährigen Tätigkeit hat sich die Gemeinde Adelsdorf in vielen Bereichen weiterentwickelt. Mit dem Baugebiet „Am Läusberg“ wurde neues Bauland erschlossen. Die weitere Ansiedlung von Gewerbebetrieben wurde mit dem Gewerbegebiet „Am Langgraben“ ermöglicht.

Während der Jahrtausendwende erfolgte durch Bohrung von zwei neuen Brunnen und dem Ausbau und der Modernisierung des Hochbehälters Neuhaus eine langfristige Sicherung der Wasserversorgung. Die stetig steigende Einwohnerzahl und die Erweiterung der Gewerbegebiete erforderten eine Ausbau und eine ständige Modernisierung der Abwasserschiene.

Die umfangreichen Renovierungen des Schlosses und des Rathauses waren Voraussetzung für die erweiterten Nutzungsmöglichkeiten.

Als wesentliche Investitionen in der Verkehrsinfrastruktur kann man während der Ära „Goß“ die Errichtung des Kreisels in Aisch, des sog. „Aldi-Kreisels“ und den Ausbau von Radwegen nennen. Größtes Bauwerk war der Bau der neuen Brücke über die Aisch bei Uttstadt.
Weiterhin waren in dieser Zeit umfangreiche Investitionen in die Volksschule Adelsdorf, allen Kindergärten und den Kinderkrippen notwendig. Neben den Investitionen entwickelte man sich auch in der sozialen Arbeit in diesen Bereichen durch die Einführung der Mittagsbetreuung für Schulkinder und die Errichtung eines Jugendforums weiter.

Mit dem Bau einer Hackschnitzelheizung und Verwendung von Solarmodulen wurde die Grundlage für die dauerhafte Nutzung von erneuerbarer Energie geschaffen.

Jüdisches Denkmal Adelsdorf
Foto: Gemeinde Adelsdorf

Auch kulturell hat man sich während dieser Zeit engagiert. So wurde mit der italienischen Stadt Uggiate Trevano eine Partnerschaft eingegangen, die bis zum heutigen Tag vom stetigen Austausch und Besuch der Delegationen lebt. 2007 wurde eine weitere Partnerschaft mit der Stadtgemeinde Feldbach in der Steiermark vereinbart.

Mit der Errichtung des Jüdischen Denkmals im Jahr 2000 wurde den ehemaligen jüdischen Einwohnern von Adelsdorf gedacht, die während der Nazizeit ihr Leben verloren hatten.

Einen großen Verdienst erwarb sich der 1. Bürgermeister Armin Goß durch die Standortsicherung der Fa. Aldi, die mit einem Neubau ihres Zentrallagers an der B470 näher Richtung Autobahn gerückt ist.

Bei der Bürgermeisterwahl 2008 wurde Karsten Fischkal zum 1. Bürgermeister gewählt.

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